Schloss Heidecksburg
Das schönste Barockschloss Thüringens
Wie eine weithin sichtbare Krone erhebt sich Schloss Heidecksburg über der Stadt Rudolstadt in Thüringen.
Das Residenzschloss Heidecksburg liegt 60 Meter hoch über der Stadt. Das Schloss wurde ab 1737 in der heutigen Form im Auftrag der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt erbaut.
Mitte des 18. Jahrhunderts vernichtete ein Feuer zwei Flügel des Schlosses. Der Wiederaufbau ließ die Anlage aber wahrlich in neuem Glanz entstehen.
Die Residenz erlebte über eine lange Periode eine kulturelle Blütezeit, die auch durch die Niederlassung berühmter Persönlichkeiten und Musiker in nahen Städten unterstützt wurde.
Seit 1918 ist das Schloss ein Museum. Dadurch konnten sich die normalen Bürger schon ab 1919 an den Fest-und Wohnräumen erfreuen.
Heute kann man mit Recht sagen, dass die Heidecksburg wohl das schönste und prachtvollste Barockschloss im gesamten Freistaat Thüringens ist. Dies sehen wohl auch die vielen 100.000 Besucher aus In- und Ausland so, die jährlich unsere Schlösser in in Thüringen besuchen.
Besichtigung von Schloss Heidecksburg
Die ehemaligen Wohnräume der Fürsten lassen sich, wie auch die meisten anderen Säle und Innenräume, nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Während viele Räume des Südflügels einem verheerenden Brand im Jahr 1735 zum Opfer fielen bleiben die Fürstlichen Räume weitgehend verschont.
Der Festsaal ist ein Höhepunkt bei der Besichtigung der Heidecksburg. Er wurde um das Jahr 1750 fertig gestellt und ist ein Meisterwerk des Rokoko, welches wahrscheinlich in Deutschland einmalig ist.
Die Arbeiten am Grünen Saal konnten erst nach Fertigstellung des Festsaals begonnen werden. Er wurde dann erst gegen 1770 vollendet, so dass die Fürstin diesen Raum durch ihren frühen Tod im Jahre 1757 kaum noch nutzen.
Der Rote Saal war für Besprechungen und Ausführungen der Staatsgeschäfte konzipiert. Besonders erwähnenswert ist das vom sächsischen Hofmaler Lorenz Deisinger geschaffene Deckenfresko.
Gegenüber den anderen Zimmern und Sälen wirkt das Weiße Zimmer eher unscheinbar. Es war das Vorzimmer zum Roten Saal. Die Besucher hatten in diesem Zimmer zu warten, wenn sie zu einer Audienz geladen wurden.
Die Marmorgalerie diente als Hauptzugang zum Festsaal und bekam deshalb eine besonders noble Ausstattung.
Museen und Ausstellungen auf der Heidecksburg
Im Schloss befindet sich das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, das Thüringische Staatsarchiv Rudolstadt und es ist auch der Sitz der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Zu den ständigen Ausstellungen auf der Heidecksburg gehört die Gemäldegalerie mit Werken bedeutender Maler wie Johann Christoph Morgenstern, Caspar David Friedrich und Justus Junker.
Zu den bekanntesten Ausstellungen gehört die Porzellangalerie in der ehemaligen „Großen Hofstube“, in der die thüringische Tradition der Herstellung und Kunst des „Weißen Goldes“ präsentiert wird.
Die Residenzstadt Rudolstadt
Als im Jahr 1679 Kaiser Leopold I. die Schwarzburger Grafen in den Reichsfürstenstand beförderte brachte dies auch Rudolstadt einen Aufschwung. Es begann eine eine Blütezeit als Residenzstadt.
Die prunkvolle barocke Heidecksburg ist noch heute ein wunderbares Erbe dieser Zeit.
Ansonsten war Rudolstadt wohl schon immer eine kleine, beschauliche und romantische Stadt an der Saale. Es gab aber berühmte Persönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts, die mehr oder weniger viel Zeit in Rudolstadt verbrachten und die Stadt durchaus prägten.
Für den Dichter Friedrich Schiller sollte diese Stadt eine wichtige Rolle ins einem Leben spielen. Immerhin lernte Schiller hier in Rudolstadt im Jahr 1788 seine spätere Gemahlin Charlotte von Lengefeldt kennen.
Auch Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Humboldt, Arthur Schopenhauer und hervorragende Komponisten und Musiker wie Franz Liszt und Richard Wagner zog es zweitweise nach Rudolstadt. Sie alle förderten den Ruf der Residenzstadt Rudolstadt und hinterließen ihre Spuren.
Foto: (c)Henry Czauderna – Fotolia.com
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