Jena – Die Lichtstadt in Thüringen
Die Stadt Jena gehört zu den reizvollsten und bekanntesten Städten Thüringens. Der Ruf der Zeiss- und Universitätsstadt ist nicht erst vor einigen Jahrzehnten in die Welt getragen worden. Die wunderbare Mischung aus einer reizvollen Tallage inmitten zahlreicher Hügel, Berge und Wälder, der weltbekannten Optikindustrie und einer ebenso bekannten Universität verleiht Jena einen weltweiten Bekanntheitsgrad. Bereits die großen Dichter der letzten Jahrhunderte wie Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe haben dieser thüringischen Stadt viele positive Worte und Verse gewidmet. Friedrich Schiller, dessen Namen die Jenaer Universität trägt, wählte Jena dann auch aus gutem Grund zu seiner Heimatstadt.
Die Landschaft und Umgebung von Jena
Jena liegt im mittleren Saaletal, einer waldreichen Landschaft, die durch ein relativ mildes Klima, zahlreiche Kalkberge und einige Flüsse und Bäche geprägt ist.
Man könnte auf den ersten Blick glauben, dass die Landschaft um Jena eher einem südlicheren Gefilde von Europa entsprungen wäre.
Selbst das Zentrum von Jena befindet sich in einem Meer von Bäumen, Wiesen und den Farben der Jahreszeiten.
Goethe schwärmte bereits von Jena und seiner Umgebung
Jenas reizvolle Tallage hat viele berühmte Leute zum Schwärmen gebracht.
Nicht umsonst hat der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe einst im Frühjahr des Jahres 1818 über Jena und seine Umgebung gesagt: Diese Gegend „ist die schönste, welche ich auf die Dauer gekannt habe“.
Er lebt zu dieser Zeit im nahen Weimar und besuchte die Stadt Jena sehr oft. Wer diese beiden Städte kennt, der weiß, dass sie nicht nur zu Zeiten Goethes eine enge Seelenverwandtschaft hatten.
Auch heute werden Weimar und Jena im engen Zusammenhang genannt, wenn es um Kultur, Kunst und auch wissenschaftliche Innovationen geht.
Wanderung auf den Hügeln und Bergen um Jena
Die höchste Erhebung mit Blick auf Jena ist der Jenzig, ein Berg mit 386 Metern Höhe. Langgezogene Serpentinen gestatten einen recht einfachen Aufstieg auf diesen Berg, der nicht nur bei Jenaern ein beliebtes Ausflugsziel ist. Schon auf dem Weg hinauf ergeben sich wunderbare Ausblicke auf die Stadt und die fantastische Landschaft. Oben auf dem Jenzig angekommen kann man sich und alle Mitwanderer mit einer Rast in der Ausflugsgaststätte belohnen.
Wer diese kleine Mühe des Aufstiegs auf den Jenzig oder einen der anderen zahlreichen Hügel oder Berge, die Jena umgeben, nicht scheut, der kann die Aussicht auf eine schöne Stadt, das langgezogene Saaletal und die Burgen auf den nahen und fernen Anhöhen genießen.
Eine sehr empfehlenswerte Wanderstrecke ist die um Jena herum führende Horizontale, die in Summe fast 100 Kilometer Wegstrecke umfasst. Man kann sie in bequemen Teilstücken erwandern, die auch sehr gut ausgeschildert und mit Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten gespickt sind.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Jenas Innenstadt
Der Beginn von Jenas Geschichte seit der ersten urkundlichen Erwähnung reicht über 750 Jahre zurück. Die abwechslungsreiche historische Entwicklung und der Einfluss von Staatsfürsten, großer Denker und Industrieller hat Jena eine Vielzahl an sehenswerten Gebäuden, Plätzen, Brücken und Denkmälern beschert.
Der historische Marktplatz mit dem Hanfried
Jede Stadt hat ihren historischen Marktplatz, der im weitesten Sinne den Mittelpunkt des städtischen Lebens prägt. So auch in Jena. Die „Gute Stube“, wie der Marktplatz direkt vor dem Rathaus von den Einheimischen genannt wird, bildet eine wunderbare Kulisse aus historischen und modernen Gebäuden.
Im Zentrum dieses historischen Marktplatzes steht das Denkmal von Johann Friedrich dem Großmütigen, der als der Gründer der Jenaer Universität gilt.
In Jena kennt man das Denkmal einfach unter dem Namen Hanfried und dieser markante Punkt auf dem Marktplatz wird gern als Treffpunkt für Verabredungen und ähnlichem gewählt.
Das Denkmal von Hanfried entstand anlässlich des 300. Jahrestages der Gründung der Jenaer Universität, der „Alma Mater Jenensis“ wie sie historisch benannt wird.
Das historische Rathaus
Das Jenaer Rathaus gehört zu den ältesten und nahezu original erhaltenen Ratsgebäuden Deutschlands. Das Gebäude wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Dabei wurden Teile der Fundamente vorhandener Bauten genutzt. Der markante Fachwerkturm wurde allerdings erst zur Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Schnittpunkt der beiden bereits vorhandenen Walmdächer aufgesetzt.
In den ersten Jahren nach Erstellung des Rathauses war das Untergebäude eine weitgehend offene Halle, in der viele Handwerker, Bäcker und Fleischer der Stadt ihre Waren an Ständen anboten.
Viele verheirate Paare von Jena und deren Umgebung kennen die historische Bürgermeisterstube aus einem wichtigen Anlass. Seit 1968 wird dieses Zimmer für die Trauung genutzt. Eine sehr schön verzierte Tür aus dem Jahr 1683 und viel Marmor und Holz geben dem Raum den entsprechend feierlichen Charakter, der dem Anlass einer Hochzeit gebührt.
Der Schnapphans in der Turmuhr
Die Turmuhr des Rathauses ist ein kleines Kunstwerk und beherbergt eines der sieben Wunder von Jena, den Schnapphans.
Diese lustige Figur stammt aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts.
Zum Zeitpunkt jeder vollen Stunde öffnet dieser Narr seinen Mund, um nach einer goldenen Kugel zu schnappen, die von einem Pilger an einem Stab getragen wird. Begleitet wird das kleine Schauspiel von einem Engel mit einem kleinen Glöckchen.
Auf dem Turm des Rathauses der Stadt befindet sich heute nur eine Kopie des Schnapphans. Das Original befindet sich mittlerweile im Stadtmuseum.
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Das Stadtmuseum in der Göhre
Die alte und die neue Göhre sind Kulturdenkmale des Landes Thüringen. Das spätgotische Bürgerhaus erhielt sein heutiges Erscheinungsbild etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Im Jahre 1894 eröffnete Paul Göhre in diesem Hause schnell bekannt werdende Weinstuben. Sein Familienname gab dem Gebäude dann auch schnell den Namen und heute ist es daher als Göhre bekannt. Als Museum wird das Gebäude seit 1988 genutzt. In diesem Stadtmuseum kann man eine kleine Zeitreise durch die Geschichte von Jena erleben. Neben zahlreichen anderen Exponaten befindet sich hier auch das Original des Schnapphans.
Industrie und Wissenschaft in Jena
Jena hat in den letzten Jahrhunderten eine wirtschaftliche Entwicklung vorgelegt, die es in dieser vergleichbaren und nachhaltigen Form nur in wenigen Städten Deutschlands gab. Diese positive Entwicklung hält auch heute noch an. Die Basis dafür sind besonders in den hohen wissenschaftlichen Leistungen und Kompetenzen der Stadt Jena zu suchen.
Die Friedrich-Schiller-Universität
Bis zur Gründung der Universität im Jahre 1558 war Jena mehr oder weniger nur ein Weinbauernstädtchen. Die Universität lockte Gelehrte und Studenten gleichermaßen an und gab Jena einen enormen Schub.
Die Jenaer Universiät, die „Alma Mater Jenensis“, entwickelte sich sehr schnell zu einer der berühmtesten und begehrtesten Universitäten in ganz Europa.
Die Nähe zu Weimar trieb diese Entwicklung zum Ende des 18. Jahrhunderts noch weiter voran, zumal der damalige Minister und Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe seinen Beitrag leistete.
Unter seiner Schirmherrschaft konnten sich die Stadt Jena und die Universität zu Zentren der Philosophie, der Wissenschaft und der Literatur entwickeln. Die Universität trägt heute den Namen Friedrich Schillers, der als Professor in Jena seinen Teil zur positiven Entwicklung der Universität beitrug.
Die feinmechanisch-optische Industrie in Jena
Der im 19. Jahrhundert in Weimar lebende Mechaniker Carl Zeiss verhalf Jena zu einer Firma, die auch heute noch in allen Teilen der Welt den besten Ruf der feinmechanisch-optischen Industrie genießt.
Die Firma Carl Zeiss, die mittlerweile nicht nur im thüringischen Jena beheimatet ist, hat die Stadt und die ganze Region gefördert und geprägt wie sonst keine Firma in dieser pulsierenden Stadt. Im Stiftungsverbund mit den Schottwerken steht Zeiss seit über 150 Jahren für optische Hochleistungen und Qualität aus Deutschland.
Mit diesen Firmen und der Universität als treibende Kräfte haben sich hunderte von Firmen aus den Bereichen Optik, Sensorik und Mechanik in Jena gegründet und angesiedelt.
Sie alle tragen mit dieser einzigartigen Verbindung von Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Produktion zum industriellen Weltruf der Stadt Jena bei. Heute zählt Jena zu den bekanntesten Technologienregionen Deutschlands mit dem höchsten Innovationsgrad in Wirtschaft und Wissenschaft.
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