Gera in Thüringen – die Hochschulstadt und Otto-Dix-Stadt
Gera liegt im Osten des Freistaates Thüringen im Tal des Flusses Weiße Elster.
Der Ort gehört mit Erfurt und Jena zu den 3 größten Städten im Freistaat Thüringen, wobei er nach Erfurt flächenmäßig auf Platz 2 und an der Bevölkerungszahl gemessen auf Platz 3 liegt.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Gera auf Grund der boomenden Stoffindustrie und seines Maschinenbaus eine der reichsten Städte in Deutschland.
Heute nennt sich Gera Hochschulstadt und Otto-Dix-Stadt, was den Anspruch einer modernen und gleichzeitig traditionsbewussten Stadt unterstreicht.
Einige Sehenswürdigkeiten von Gera
Das Rathaus
Gera besitzt eines der schönsten Renaissance-Rathaus Deutschlands. Es steht auf dem Marktplatz, inmitten schöner Bürgerhäuser aus dem 18. Jahrhundert.
Das Rathaus wurde 1450 neu aufgebaut und erhielt 1573-75 seine heutige Gestalt.
Sehenswert ist auch das im Untergeschoß des Treppenturmes befindliche Portal, das reich mit Figuren, Köpfen und Sprüchen sowie dem Wappen versehen ist.
Mittwochs und Sonntags kann man dem berühmten Glockenspiel lauschen. Wer eine schönen Ausblick auf Gera und Umgebung genießen möchte, der sollte den Rathausturm besteigen.
Der Barocke Simson-Brunnen
Er steht in der Mitte des Geraer Marktplatzes: Der Simson Brunnen.
Zentrale Figur und Namensgeber der Brunnenanlage ist der biblische Löwenbezwinger Simson, oder auch Samson.
Er sollte bei seiner Errichtung durch Casper Junghans dem Älteren im Jahr 1685 die Stärke der Stadt Gera repräsentieren.
Die Figur selbst ist nicht mehr die original geschaffene Brunnenfigur. Die derzeitige Kopie steht seit 1979 an diesem Platz.
Die Stadtapotheke
Die Geraer Stadtapotheke befindet sich in der historischen Altstadt, am westlichen Teil des Marktplatzes.
Sie ist mit ihrem prächtige und reich verzierten Runderker im Stil der Renaissance ein wahrer Blickfang.
Das Geschäftsunternehmen selbst wurde 1603 begründet, befand sich allerdings noch nicht in dem jetzigen Gebäude, Der Einzug geschah erst 1847.
Dank einer liebevollen Sanierung um das Jahr 2000 herum erstrahlt die Fassade in wundervollem Glanz.
Die Geraer Höhler – ein unterirdisches Labyrinth
Es gibt in Thüringen sicher so einige Freunde des Gerstensaftes, die einen großen Keller zur Lagerung der Vorräte ihr eigen nennen können.
Bei einer Besichtigung der Geraer Höhler unter den Häusern der Altstadt dürfte da aber ein gewisser Neid aufkommen.
Diese künstlich angelegten Hohlräume befinden sich noch unter den eigentlichen Kellern und Wirtschaftsräumen und wurden früher zur Lagerung von Bier angelegt. Gleichbleibende Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit bieten ideale Bedingungen.
Heute gibt es im Rahmen von kundigen Führungen die Besuchsmöglichkeit von insgesamt 250 Metern dieser Historischen Höhler.
Die ist ein Erlebnis – nicht nur für Bierfreunde.
Die Salvatorkirche
Die evangelisch-lutherische Salvatorkirche befindet sich auf dem Nicolaiberg und ist ein dreischiffiger Barockbau aus dem Jahr 1720.
Sie wurde nach einem verheerenden Brand 1780 wieder aufgebaut.
1903 wurde der Innenraum der Kirche im Sinne des Jugendstils umgestaltet.
Die Johanniskirche
Die evangelisch-lutherische Johanniskirche ist die größte Kirche in Gera und gleichzeitig die größte neugotische Backsteinkirche in Mitteldeutschland.
Die neogotische Kirche entstand 1881 bis 1884 nördlich der Altstadt als Nachfolgebau der 1780 abgebrannten Johanniskirche am Johannisplatz.
Zum 125-jährigen Kirchweihjubiläum am 18. September 2010 erhielt die Johanniskirche drei neue Bronzeglocken.
Auf Wunsch kann man den prächtigen Sarkophag von Heinrich Posthumus besichtigen.
Die gotische Kirche St. Trinitatis
Die St. Trinitatiskirche wurde 1611 im Stil der Renaissance erbaut und diente in ihren ersten Jahrzehnten maßgeblich als Friedhofskirche.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekam sie den Rang einer Pfarrkirche. Kurz davor erhielt die Nordseite die heute präsente neugotische Fassade.
Nachdem die Kirche Mitte des letzten Jahrhunderts eher zweckentfremdet genutzt wurde, wurde sie von 1968 bis 1970 umfassend restauriert.
Das Innere der gotischen Kirche beherbergt eine Reihe wertvoller und interessanter Kunstwerke.
Das Theater
Bei seiner Eröffnung im Jahr 1902 galt das Theater in Gera als eines der modernsten Theater jener Jahre.
Unabhängig von tollen Aufführungen ist schon allein das Bauwerk ein echter Hingucker.
Die prächtige Fassade wurde im Stil der Neo-Renaissance gestaltet, während viele schmückende Elemente eher am Jugendstil anlehnen.
Den Jugendstil findet man auch im Theatersaal wieder, während wiederum der Konzertsaal vom Neo-Barock geprägt ist.
Das Stadtmuseum Gera
Seit 1914 befindet sich das Stadtmuseum in der innerstädtischen Fußgängerzone im ehemaligen Zucht- und Waisenhaus der Stadt.
Die Dauerausstellung und die Themenausstellung „Romantisches Gera“ präsentieren auf rund 1000 m² eine spannende Zeitreise durch die Jahrhunderte der Geschichte von Region und Stadt.
Haus Schulenburg
Das Haus Schulenburg ist eine großbürgerliche Villa, die heute unter Denkmalschutz steht.
Heute wird die Villa als Henry-van-de-Velde-Museum, zu Ehren des Erbauers, genutzt. Hier findet man die europaweit größte Sammlung von Buchgestaltungen van de Veldes.
Das historische Ambiente bietet auch Möglichkeiten zu Konzerte, Lesungen und auch Trauungen.
Der Hofwiesenpark
Der Hofwiesenpark ist eine schöne 30 Hektar umfassende Parkanlage in Gera, der seinen Namen durch die Lage am Berg mit dem ehemaligen Schloss Osterstein bekommen hatte.
Hier kann man entspannt als Familie bummeln, den Spielplatz nutzen, gemütlich ein Picknick machen oder sich im Mini-Golf probieren.
Durch Hofwiesenbad, das Stadion der Freundschaft, Beach-Volleyballfeld, Rollschnelllaufbahn und Skater-Fun-Parcour ist der Hofwiesenpark aber auch zum Mittelpunkt sportlicher Aktivitäten geworden.
Dazu finden auch regelmäßig Veranstaltungen auf der Sparkassen-Bühne statt.
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Die barocke Orangerie
Die barocke Orangerie bildet den westlichen Abschluss des sogenannten Küchengartens im Geraer Stadtteil Untermhaus.
Sie beherbergt seit 1972 die Kunstsammlung Gera und sie präsentiert ausgewählte Werke dieser Sammlung.
Die komplette Sammlung umfasst etwa 15.000 Objekte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Unabhängig vom Besuch der wertvollen Sammlung ist auch ein Bummel im angrenzenden Küchengarten zu empfehlen.
Das Otto-Dix-Haus
Das Otto-Dix-Haus am Mohrenplatz 4 in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, der als einer der bedeutendsten deutschen Maler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt.
Zum 100. Geburtstag des Malers am 2, Dezember 1991 wurde das zum Kunstmuseum bestimmt und mit Ausstellungs- und Galerieräumen der Öffentlichkeit übergeben.
Im Galeriebereich kann man viele Arbeiten des malerischen Jugend- und Frühwerkes von Otto Dix bis zu altmeisterlichen Gemälden bewundern.
Ruine von Schloss Osterstein
Schloss Osterstein auf dem Hainberg oberhalb des Geraer Stadtteils Untermhaus war einst das Residenzschloss des Fürstentums Reuß jüngere Linie.
Leider ist nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg und der späteren Sprung der Ruinen nicht mehr viel von der alten Herrlichkeit des Schlosses übrig.
Nur wenige Teile des barocken Gebäudeensemble und dem Schlossgarten sind neben dem weithin sichtbaren Bergfrieds noch erhalten.
Schon allein der wunderbare Panoramablick auf Gera rechtfertigt den Aufstieg zur Ruine des Schlosses Osterstein.
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